Hauptfähigkeit 4

Strategiefähigkeit

Eine effektive Strategie gibt die Richtung vor und steckt den Raum ab, in dem Ideen über Irrtümer zu Lösungen vorangetrieben werden. Sie ist Ausdruck unternehmerischer Überzeugung und erleichtert allen handelnden Personen das tägliche Entscheiden.

Die unternehmerischen Prioritäten drücken sich in vitalen Organisationen über Investitionen in die aktuelle sowie in die erhoffte, künftige Wertschöpfung aus. Die aktuellen Wertschöpfungsstrategien werden konsequent und profitabel umgesetzt. Parallel werden unternehmerische Wetten getestet, um künftigen Erfolg zu ermöglichen.

Betrachtet man die organisationale Strategiefähigkeit, können folgende Unterfähigkeiten unterschieden werden.

Version 1.3
Fähigkeit 4.1

Investitionssteuerung

Ausgerufene Prioritäten und getroffene Investitionsentscheidungen sind im Einklang. Es erfolgt eine bewusste Abwägung zwischen Investitionen für kurzfristige Rendite, Nachhaltigkeit, Innovation und strategischen unternehmerischen Wetten.

  • Es gibt Investitionen von Ressourcen in kurzfristige Experimente und langfristige, unsichere Projekte und – auch ohne, dass die gegenwärtige Wertschöpfungsstrategie akut in Gefahr ist?
  • Das Spannungsfeld zwischen Operative und Innovation wird nicht versucht aufzulösen, sondern bewusst immer wieder in die Kommunikation und zur Entscheidung gebracht?
  • Es gibt Investitionen in Wartung, Infrastruktur, Verbesserung, Reduzieren technischer Schulden?
  • Es finden offizielle Vorbereitungen auf mögliche Zukunfts-Szenarien statt?
  • Es wird zwischen Kosten und Investition unterschieden?
  • In der Kommunikation werden Investitionshorizonte unterschieden und in Entscheidungen berücksichtigt?
  • Die Abwägung zwischen Operative, Verbesserung, Wartung, und Innovation wird nicht dem täglichen Handeln des Mitarbeiters überlassen?
Version 1.2
Fähigkeit 4.2

Operationalisierung aktueller Wertschöpfungsstrategien

Die aktuellen Wertschöpfungsstrategien können mit der Marktdynamik umgehen. Sie werden kraftvoll in die Tat umgesetzt und erzeugen den aktuellen Erfolg. Damit ermöglichen sie die Investitionen in die Zukunft.

  • Mitarbeitende können die Strategie wiedergeben?

  • Mitarbeitende richten sich bei ihren Entscheidungen nach der Strategie?

  • Es gibt eine kontinuierliche Optimierung der bestehenden Wertschöpfungsabläufe?
  • Es finden ein kontinuierlicher ökonomischer Reflexionsprozess und eine konsequente Rationalisierung statt?

  • Die Gestaltung der Schnittstellen zwischen zentralen Einheiten und marktnahen Einheiten spiegeln die Wertschöpfungsstrategien wider?

  • Überholte Wertschöpfungsstrategien werden zeitnah erkannt und konsequent sowie systematisch abgeschaltet?
  • Veränderungen in der Umwelt führen zu Anpassungen in der aktuellen Wertschöpfungsstrategie? Der bisherige Erfolgsweg wird nicht blind fortgesetzt?
  • Die beobachtbar gelebte Strategie entspricht der ausgerufenen.
Version 1.2
Fähigkeit 4.3

Entwicklung neuer Wertschöpfungsstrategien

Die auf die Zukunft gerichteten Wertschöpfungsstrategien sollen durch Innovation Dynamik im Markt erzeugen. Sie sind Ausdruck unternehmerischer Überzeugungen und sichern den künftigen Erfolg. Um sie zu entwickeln, werden strategische Wetten eingegangen und Ideen in Form von Experimenten verprobt.

  • Mitarbeitende können die strategischen Wetten benennen und kennen den Entwicklungsstand?
  • Es werden Ressourcen in ergebnisoffene Kreativ- und Experimenträume „verschwendet“?
  • Neue Produkte werden gelauncht, bestehende Produkte werden sichtbar weiterentwickelt?
  • Wettbewerber kopieren uns und versuchen, Mitarbeiter aus der Produktentwicklung abzuwerben?
  • Neue Mitarbeiter und Kunden kommen vom Wettbewerb zu uns, weil wir innovativer sind?

Wie Du diese Beschreibungen nutzen kannst

Die Fähigkeiten vitaler Organisationen dienen der effektiven Selbstbeobachtung. Sie schärfen den Fokus und erleichtern gestalterische Dialoge zur Unternehmensentwicklung. In diesem Beitrag wird die Anwendbarkeit beschrieben.

Zum Hintergrund der Fähigkeiten

Die Inhalte dieser Seite basieren auf dem Vital Capabilities Model der Organeers GmbH. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, die Fähigkeiten vitaler Organisationen zu strukturieren. Aus unserer praktischen Erfahrung heraus hat sich diese Zusammenstellung jedoch als besonders nützlich erwiesen.

Wir haben bewusst klare und einfache Begriffe sowie Beschreibungen gewählt, um die Inhalte leicht verständlich zu machen. Für eine tiefere und präzisere Auseinandersetzung laden wir gerne zu einem persönlichen Gespräch ein.

Quelle: „Fähigkeiten vitaler Organisationen“ von Organeers GmbH, Bezugsquelle Vitale Organisationen: https://vitale-organisationen.de.

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Weiterentwicklung basiert auf einer aufmerksamen Umweltbeobachtung und einer unverblümten Selbstbeobachtung der Organisation. In einem bewussten Prozess werden neue Ideen konsequent verprobt und Erkenntnisse verarbeitet.
An der Grenze zwischen komplizierten und komplexen Problemen eröffnet sich eine Welt differenzierter Wertschöpfung. Wissensbasierte Wertschöpfung erfährt Steuerung, Planung und Formalprozesse. Ideenbasierte Wertschöpfung folgt Führung, Taktik und echten Projekten.
Günstige Beziehungen zu unterschiedlichsten Akteuren und Umwelten versorgen Organisationen mit allem, was sie benötigen. Mit der Vielfalt an widersprüchlichen Anforderungen wird bewusst umgegangen.
Entscheidungen sind der Herzschlag einer Organisation. Sie müssen in einem stimmigen Rhythmus kommen und auf sinnvollen Informationen basieren.

Duale Wertschöpfung

An der Grenze zwischen komplizierten und komplexen Problemen eröffnet sich eine Welt differenzierter Wertschöpfung. Wissensbasierte Wertschöpfung erfährt Steuerung, Planung und Formalprozesse. Ideenbasierte Wertschöpfung folgt Führung, Taktik und echten Projekten.

In einer vitalen Organisation: Managementsystem, Organisationsstruktur und Führungsverhalten spiegeln die Dualität von wissensbasierter und ideenbasierter Wertschöpfung wider. Die Organisation tanzt mit der hohen Dynamik der Märkte und pflegt gleichzeitig die Effizienz ihrer Lösungen. Ergebnisorientierung zieht sich durch alle Ebenen.

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