Werkzeug

Vitalitätsmonitor für Organisationen

Von Philipp Simanek
Der Vitalitätsmonitor ermöglicht, einen systematischen Blick auf die eigene Organisation zu werfen. Gemeinsam mit Kollegen erlangst Du ein tieferes Verständnis der aktuellen Lage und möglicher Veränderungshebel.
Vitalitätsmonitor (Vitale-Organisationen.de - Organeers GmbH) Version 1.2

Einsatz und Nutzen

Den Vitalitätsmonitor kannst Du alleine, im kleinen Team oder auch einem größeren Workshop mit vielen Kollegen nutzen.

Er bietet Dir oder Euch ein schrittweises Vorgehen, um erst einen Überblick über die eigene Organisation zu erhalten und dann das Verständnis zu ausgewählten Herausforderungen zu vertiefen.

Die Bearbeitung des Vitalitätsmonitors erfolgt in fünf Schritten. Nutz dazu das beschreibbare PDF.

Vitalitätsmonitor (Vitale-Organisationen - Organeers GmbH)

Bearbeitungsschritte

Fokus setzen

Definiere, welche Organisation oder Organisationseinheit Du betrachten möchtest.
1.

Hauptfähigkeiten bewerten

Bewerte die fünf folgenden Hauptfähigkeiten auf einer Skala von 1 bis 7. Vergleiche dazu die jeweilige Fähigkeit der Organisation (nicht der Individuen) im Verhältnis zu den zu lösenden Problemen und zu erfüllenden Anforderungen. Halte gerne konkrete Beispiele im Notizfeld fest. Falls Du mit der Bewertung einer Hauptfähigkeit sehr unsicher bist, kannst Du gerne auch die Informationen auf den Folgeseiten zu den Unterfähigkeiten nutzen.
2.

Engpass bestimmen

Man kann immer an vielen Stellen einer Organisation Verbesserungspotenzial sehen, aber oft gibt es einen entscheidenden Engpass, der die weitere Unternehmensentwicklung begrenzt. Wenn hier etwas positiv in Bewegung kommt, geht es insgesamt voran. Beantworte die Fragen, bei welcher der fünf Hauptfähigkeiten wohl der Engpass in Deiner Organisation besteht, unabhängig von Deiner Bewertung in Schritt 2.
3.

Unterfähigkeiten des Engpasses bewerten

Jede der fünf Hauptfähigkeiten besteht aus mehreren Unterfähigkeiten. Bewerte die Unterfähigkeiten des in Schritt 3 definierten Engpasses. Springe dazu zu dem passenden Abschnitt. Bewerte die Unterfähigkeiten der ausgewählten Hauptfähigkeit und notiere im Notizfeld, woran Du die Bewertung festmachst.
4.

Engpass weiter zuspitzen

Bitte bestimme die eine Unterfähigkeit, wo Du den relevantesten Hebel für den Engpass vermutest.
5.

Wenn Du als nächstes den identifizierten Engpass systematisch untersuchen möchtestest, kannst Du dazu das Werkzeug Capability Canvas nutzen.

Praktische Tipps

Starte einfach
Gehe die Bewertungen mit Deinem aktuellen Eindruck an. Diese erste Bewertung ist subjektiv und dient als Ausgangspunkt. Später kannst Du mit den Perspektiven von Kollegen sowie Zahlen und Fakten ein fundierteres Lagebild erstellen.
1
Definiere die Organisationsgrenzen
Setze den Bewertungsfokus bewusst. Wenn Du Dich nicht für die ganze Organisation entscheidest, sondern für eine Organisationseinheit, gilt die restliche Organisation als Umwelt.
2
Nutze die beschriebenen Fähigkeiten als Brille
Betrachte Deine Organisation im Kontrast zu den im Vitalitätsmonitor beschriebenen Fähigkeiten. Es geht nicht darum, Deine Organisation in allen Punkten anzupassen. Vielmehr soll ein systematisches, ungeschöntes Bild entstehen, das präzise und differenziert ist.
3
Bleib bei der Organisation
Richte Deinen Blick auf die Organisation – ihre Fähigkeiten, Herausforderungen und Dynamiken. Vermeide es, die Aufmerksamkeit auf einzelne Personen zu lenken. Es geht darum, Verhaltensmuster und Ergebnisse zu analysieren, nicht individuelle Akteure.
4
Sieh es als anspruchsvolle Expedition
Das Erkunden der komplexen Wechselwirkungen innerhalb einer Organisation ist anspruchsvoll. Eine fundierte Organisationstheorie und Fähigkeiten zur Mustererkennung sind hilfreich – genauso wie Übung und Geduld.
5
Sei Dir der blinden Flecken bewusst
Selbstbeobachtung kann durch systematische Ansätze verbessert werden. Sei Dir jedoch bewusst, dass es immer blinde Flecken gibt, die nur externe Beobachter erkennen können.
6
Widersteh dem Perfektionismus
Es gibt keine “perfekte” Organisation. Und die Tatsache, dass Deine Organisation noch existiert, bedeutet, dass sie bisher ausreichend gut funktioniert hat – was leider nicht bedeutet, dass sie auch für die Zukunft gerüstet ist. Richte Deinen Fokus zunächst auf den entscheidenden Entwicklungsengpass der Organisation.
7

Material

Hier findest Du das beschreibbare Werkzeug-PDF „Vitalitätsmonitor für Organisationen“ für Deine Verwendung in der Praxis.

Podcast zum Werkzeug

In dieser Podcast-Episode stellen Philipp Simanek und Anne Gründling das Werkzeug "Vitalitätsmonitor für Organisationen" vor.
 

Fragen zur Umsetzung in Deiner Organisation?

Ein Werkzeug ist kein Erfolgsrezept. Ob ein Werkzeug den erwarteten Nutzen bringt, hängt von vielen individuellen Faktoren in der Organisation ab. Wenn Du bei der Vorbereitung und ggf. Durchführung eine erfahrene Beratung an Deiner Seite suchst, nimm gerne Kontakt zu den Organeers auf über mail@organeers.com.

Zum Hintergrund der Fähigkeiten

Die Inhalte dieses Werkzeugs basieren auf dem Vital Capabilities Model der Organeers GmbH. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, die Fähigkeiten vitaler Organisationen zu strukturieren. Aus unserer praktischen Erfahrung heraus hat sich diese Zusammenstellung jedoch als besonders nützlich erwiesen.

Wir haben bewusst klare und möglichst einfache Begriffe sowie Beschreibungen gewählt, um die Inhalte leicht verständlich zu machen. Für eine tiefere und präzisere Auseinandersetzung laden wir Dich gerne zu einem persönlichen Gespräch ein.

Quelle: „Vitalitätsmonitor für Organisationen“ von Organeers GmbH, Bezugsquelle Vitale Organisationen: https://vitale-organisationen.de.

Lizensiert unter CC BY-ND 4.0.

Mit dieser Lizenz darfst Du ein Werk verbreiten, auch kommerziell, solange der Urheber des Originals genannt wird (siehe Quelle) und das Werk unverändert bleibt. Bearbeitungen, Verbesserungen oder darauf aufbauende neue Werke sind nicht gestattet.

Zuletzt geändert 18. November 2024
Philipp Simanek

Philipp Simanek ist Mitgründer der Organeers GmbH und berät Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Weiterentwicklung ihrer Organisationen. Philipp ist ein erfahrener Praktiker, wenn es um Führung, Organisation, betriebliches Lernen und Personalmanagement geht.

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Schnell verlieren sich Mitglieder einer Organisation in den beschränkten Sichtweisen und Logiken getrennter Funktionen, Abteilungen und Teams. Das tägliche Ritual eines Morgentreffens holt alle zusammen ans Lagerfeuer, um sich der gemeinsamen Sache zu versichern, die Lage zu besprechen und Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

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