Über 10 Jahre geistert New Work nun schon durch die Führungsliteratur, Barcamps und Organisationsentwicklungslandschaft. Doch sucht man nach nachhaltigen Erfolgen, fällt das Fazit eher ernüchternd aus. Zahlreiche Teamkonstitutionen, eineinhalb OKR-Einführungen und unzählige Mindset-Workshops später bleibt vielerorts neben einem Tischkicker, fancy Workshopräumen und coolen neuen Rollen vor allem eins: die exakt gleichen Probleme wie vor 10 Jahren.
Der Grund: Vielerorts verlieren New Work Projekte die eigentliche Wertschöpfung aus dem Auge und verkommen schnell zu selbstreferenziellen Kulturinitiativen. Doch wer fragt, welches Problem New Work denn nun genau lösen soll, wird schnell schräg angeschaut. New Work ist eben zeitgemäß und steht damit symbolisch für moderne, erfolgreiche Unternehmen. Dabei ist New Work ist weder per se „gut“ und schon gar nicht neu, und der Taylorismus auch nicht alt und böse. Vielmehr beschreiben New Work und Taylorismus im Kern die effektive Organisation für je eine von zwei archetypischen Wertschöpfungsarten. Und die Kunst liegt nicht darin, das „Alte“ hinter sich zu lassen, und das „Neue“ einzuführen, sondern präzise zu erkennen, welche Kultur die Wertschöpfung gerade braucht, und sich dann entsprechend aufzustellen – und zwar differenziert, undogmatisch und amoralisch.
Das Video zeigt die Keynote von Lukas Raven auf dem 24butterfly Corporate Karisma Festival.